Die Urlaubswoche daheim war gut! Eine Woche ohne Arbeit, Termine und Einkauf, das heißt auch eine Woche ohne Maske. Sehr angenehm.
Die Kinder haben die Challenge voll angenommen und es war Ehrensache für sie, mich nicht zu stören. Eine hat sich um die Wäsche gekümmert, die andere hat ein größeres Problem beim Homeschooling (mit Moodle) selbst gelöst. Gekocht und geputzt wurde jetzt nicht so viel wie sonst, aber das haben wir alle überstanden.
Ich konnte viel am Stück lesen („Roots“ von Alex Haley und „Heuschrecken“ von Barbara Vine) und für die PCM-Trainerprüfung lernen. Ich habe gemalt, ich habe mich um verschiedene liegengebliebene Dinge am Schreibtisch gekümmert und auch mal im Garten in der Sonne gesessen.
Da habe ich gesehen, was zu tun ist (Rasen mähen, Auto waschen, unserem Pudel „Becky“ die Locken scheren), aber ich habe eingehalten, was ich mir vorgenommen hatte: in dieser Woche so tun, als wäre ich nicht da. Auf zwei lange Wanderungen habe ich allerdings den Hund mitgenommen und der war happy.
Das so-tun-als-sei-ich-nicht-da heißt nicht, dass ich gar nichts mit meiner Familie zu tun gehabt hätte. Ich habe alle täglich mal gesehen und gesprochen, die Kinder geknuddelt und mit Martin in der Mitte der Woche mal abends auf dem Sofa einen Wein geöffnet.
Es hieß jedoch: kein strenger Blick auf das Kinderzimmer-Chaos, keine Kontrolle, wie die anderen etwas machen, keine Bemerkungen dazu, keine Handlungsaufträge an die Familienmitglieder. Das war hier und da auch eine Entscheidung.
Jetzt fühle ich mich frischer, habe Lust auf gemeinsame Mahlzeiten und freue mich darauf, mit meiner Familie zusammen zu sein.
Die freuen sich auch (eine Tochter sagte gestern: „Wow, Mama, ich habe echt gemerkt, was du alles immer so machst.“).
Von Charlotte Zierau