Wenn der schwierige Mitmensch im Nebenhaus wohnt…
Eine Geschichte aus der Zeit unserer Familiengründung!

Martin hatte mich und das neugeborene Töchterchen aus der Geburtsklinik abgeholt. Wir hatte damals eine schwer zugängliche Garage im Hinterhof, so dass er kurzerhand den Wagen direkt vors Haus stellte, auf den Stellplatz der Nachbarin.
Mit dem festen Vorsatz, ihn gleich wegzufahren…. und das hat er natürlich vergessen.
Nach einer kurzen Nacht hatten wir morgens alle drei etwas gedöst, als uns das Sturmklingeln der heimgekommenen Nachbarin aus dem Schlaf riss.

 

Nachbarin (sehr verärgert): „Sie wissen aber schon, dass das mein Platz ist? Meiner Meinung nach sollte sich jeder in der Straße an gewisse Regeln halten, sonst funktioniert es nicht.“

 

Martin: „Sorry, sorry – ich hab’s einfach vergessen. Wissen Sie, wir haben nämlich eine kleine Tochter bekommen und die habe ich gestern—“

 

Nachbarin (unterbricht lautstark): „Stellen Sie Ihren Wagen einfach nicht mehr da hin!“

 

Wie können solche Situationen anders laufen?
Das üben wir im PCM-Seminar: Auf die Wortwahl des anderen achten. Stressmuster erkennen – in diesem Fall den „Angreifer“. Die eigene Antwort als „Raus-aus-dem Stress-Einladung“ formulieren:

 

Frau Schmitz, Sie haben vollkommen recht. Es ist wertvoll, dass Sie darauf achten, und es wird nicht wieder vorkommen.“

Nachbarin: „Na dann. Ich finde halt, das nimmt langsam überhand mit dem Parkproblem hier. Da muss jeder mit drauf gucken. Wollte ich nur loswerden. Machen Sie’s gut.“

 

Dein Nachbar ist nicht der Lieblingsnachbar? Mit Prozesskommunikation gibt es dennoch die Chance friedlicher Koexistenz!

Von Charlotte Zierau
Bild: Shutterstock